Beschlussvorschlag:
Die Verwaltung wird beauftragt, Möglichkeiten zur Abwasserwärmerückgewinnung zu prüfen. Neben einer Prüfung, welche Systeme zur Abwasserwärmerückgewinnung in Kamen genutzt werden könnten, soll auch geprüft werden, welche städtischen Gebäude an solch ein System angeschlossen werden könnten.
Begründung:
Dramatisch gestiegene Energiepreise und eine immer deutlicher werdende notwendige Verringerung des CO2-Ausstoßes machen es erforderlich, verschiedenste Arten von regenerativen Energien zu nutzen. Ein enormes „regeneratives“ Energiepotenzial ist direkt unter Kamens Straßen zu finden. Das Abwasser in Kanalisationen ist bis zu 20° Celsius warm und könnte somit einen nennenswerten Anteil des Heizbedarfs decken. Laut einer Studie der Universität Stuttgart, Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung (IER) könnte man mit Wärme aus Abwasser deutschlandweit sogar 14 bis 28% aller Gebäude heizen.
In vielen Kommunen in Deutschland wird bereits Wärme aus Abwasser gewonnen. Geeignet sind laut verschiedenen Hersteller*innen bereits Gemeinden, mit wenigen tausend Einwohner*innen. Die Chancen stehen also durchaus gut, dass auch Kamen geeignet ist, um in Zukunft möglicherweise städtische Gebäude mit Abwasserwärmerückgewinnung zu beheizen.
Für eine möglichst schnelle Energiewende, müssen alle regenerativen Energiequellen genutzt werden. Die Rückgewinnung von Wärme aus Abwasser kann ein wichtiger Schritt sein auf Kamens Weg zur Klimaneutralität.
Darüber hinaus kann Abwasserwärmenutzung auch wirtschaftlich lohnenswert sein. Durch den kommenden Ausstieg aus russischem Gas, ist eine Erholung der Gaspreise nicht in Sicht. Die Wärme im Abwasser ist bereits vorhanden und muss nur noch zweitverwertet werden. So lässt sich viel Energie sparen, die sonst teuer eingekauft werden müsste.