Verkehrsführung nach Eröffnung der AWO-Kita Flohkiste

Die AWO-Kita Flohkiste in Kamen wird voraussichtlich Ende dieses Jahres ihren Betrieb aufnehmen und soll insgesamt sechs Gruppen mit 110 Kindern beherbergen. Es ist zu erwarten, dass viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Kita bringen und abholen.

Laut einer Untersuchung des Deutschen Jugendinstituts von 2020 werden deutschlandweit 55 % der Kinder im U3-Bereich und 54 % im U6-Bereich mit dem Auto zur Kita gebracht. Für Nordrhein-Westfalen sind die Zahlen sogar höher: 63 % (U3-Bereich) bzw. 64 % (U6- Bereich). Bezogen auf die geplante Gruppengröße in der AWO-Kita Flohkiste bedeutet dies, dass etwa 59 bis 70 Autos zu den Bring- und Abholzeiten unterwegs sein werden – vorausgesetzt, es gibt keine Fahrgemeinschaften oder Geschwisterkinder.

Hinzu kommt die benachbarte Josefschule, die als einzügige Grundschule 110 Schülerinnen und Schüler beherbergt. Laut einer Umfrage der ADAC-Stiftung bringen 23 % der Eltern ihre Kinder im Frühjahr und Sommer mindestens drei- bis viermal pro Woche mit dem Auto zur Grundschule; im Herbst und Winter sind es sogar 28 %. Für die Josefschule bedeutet das, dass zusätzlich etwa 25 bis 31 Elternfahrten pro Bring- und Abholzeit anfallen. In der Untersuchung der ADAC-Stiftung wird zudem hervorgehoben, dass das höhere Verkehrsaufkommen durch Elterntaxis vor Schulen kritisch gesehen wird:

  • 62 % der Eltern empfinden, dass vor Schulbeginn und nach Schulende zu viele Autos in unmittelbarer Nähe des Schulgebäudes sind.
  • 56 % der Eltern sehen in den sogenannten Elterntaxis eine Ursache für gefährliche Verkehrssituationen.
  • 55 % der Eltern wünschen sich räumlich abgetrennte Hol- und Bringzonen für mehr Sicherheit und Ordnung.

Beide Einrichtungen – die Kita Flohkiste und die Josefschule – befinden sich an der Kreuzung Schwesterngang und Klosterstraße, an ohnehin engen, oft zugeparkten Straßen.

Zusätzlich wird die Zubringerstraße Bollwerk durch den Verkehr zur Kath. Kita Heilige Familie belastet, die 70 Kinder betreut. Auch hier sind mit 38 bis 45 Elternfahrten zu rechnen. Insgesamt werden also voraussichtlich zwischen 122 und 146 Elternfahrzeuge zu den Hauptbring- und Abholzeiten unterwegs sein – zuzüglich des Verkehrs durch Mitarbeiter*innen, Anwohner*innen und Bürger*innen, die den Bereich ansteuern.

Diese erhöhte Verkehrsdichte birgt erhebliche Risiken wie Verkehrsstaus und die Gefährdung der Sicherheit insbesondere für Kinder, aber auch für andere Verkehrsteilnehmer*innen. Es gibt zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssituation vor Schulen und Kitas, wie Einrichtung von temporären Straßensperrungen, Geschwindigkeitsbegrenzungen, Förderung alternativer Mobilitätslösungen, Schaffung von Anreizen zur Bildung von Fahrgemeinschaften, Sensibilisierungskampagnen, Nutzung und Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und Einrichtung von Hol- und Bringzonen.

Die Neueröffnung der AWO-Kita Flohkiste und die derzeitige Verkehrssituation um die Josefschule erfordern dringende Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit der Kinder und zur Entlastung der Anwohner*innen. Eine nachhaltige und vorausschauende Verkehrsplanung kann dazu beitragen, Staus zu minimieren, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und die Lebensqualität im betroffenen Stadtteil zu erhalten und zu verbessern. Daher möchten wir in Erfahrung bringen, welche Maßnahmen die Stadt zur Verkehrsführung im Bereich der Klosterstraße, des Schwesterngangs und des Bollwerks nach der Eröffnung der Kita Flohkiste geplant hat.

Deshalb bitten wir um die Beantwortung folgender Frage:

  • Wie soll die Verkehrsführung zu den Hauptbring- und Abholzeiten geregelt werden, wenn die AWO-Kita Flohkiste Ende des Jahres eröffnet wird?
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